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OTMR17 Rückblick mit 2 Sessions, die unterschiedlicher nicht sein könnten

OTMR17 - Online Technik und Marketing trifft Recht in LeipzigDie OTMR17 war eine wunderbare Barcamp-Konferenz, bei der 2 Sessions bleibenden Eindruck hinterlassen haben: Die Vorstellung der BVG-Kampagne „Weil wir dich lieben“ und eine Session zu Adressable TV, die zur Dauerwerbesendung mutierte.

Letzte Woche fand in Leipzig die Online Technologie & Marketing trifft Recht Konferenz und Barcamp – kurz #OTMR17 – statt. Weil es Rückblicke zu einem Großteil der Sessions bereits unter anderem bei den Klickkomplizen und der LVZ gibt, möchte ich 2 Sessions herausgreifen, die besonders hängen geblieben sind – aus vielerlei Gründen.

Wer steckt eigentlich hinter „Weil wir dich lieben“?

Zunächst war da der Auftritt von Peter Wittkamp. Peter wer? Peter twittert unter @diktator, schreibt für die heute Show online und – deswegen war er da – gehört zum Team hinter der BVG-Kampagne #weilwirdichlieben. Beeindruckend war seine Session auf viele Wege.

Peter Wittkamp von der Weil wir dich lieben Kampagne der BVG
Peter Wittkamp, Teil der BVG-Kampagne „Weil wir dich lieben“

Zum einen steht da ein Baum von einem Mann am Rednerpult, der der BVG das Berliner Beamtentum Image austreiben soll. Gleichzeitig sieht er selbst so aus, als wäre er einer seiner größten Verfechter: Schnauzer, Brille, graues Sakko.

Zum anderen lieferte Peter nicht nur lustige Screenshots, sondern großartige Einblicke ins Denken und Handeln seines Teams. So hat die Social Media Abteilung freie Hand. Vollkommen freie Hand. Kein „Da muss der Chef aber nochmal drüber kucken.“ oder „Was sagt eigentlich unser Vizepräsident dazu?“ sondern höchstens ein 4-Augenprinzip innerhalb des Teams. Dafür gibt es 2 Ursachen. Zu Beginn der Kampagne war es der Spitze des Unternehmens ziemlich egal, die sollten einfach mal machen. Das Image der BVG war im Keller – wo sollte es also noch hin. Als der Erfolg und die Aufmerksamkeit kamen, hat man die Kreativen um Peter herum machen lassen – sie waren schließlich erfolgreich und konnten seit dem Start das Image spürbar verbessern. Kontrolle gibt es trotzdem, innerhalb des Teams und auch innerhalb der einzelnen Köpfe. Außerdem gibt es eine klare Aufgabe: „Dinge, die wir nicht lösen können, versuchen wir in etwas Lustiges umzuwandeln“, beschreibt Peter die Agenda. Wann Humor eingesetzt wird und wann lieber nicht, entscheidet das BVG-Social-Media-Team anhand dieser Checkliste:

OTMR17 - BVG Weil wir dich lieben - Wann wir Humor einsetzen

 

2 Learnings aus der aus der Session mit Peter Wittkamp und der BVG

Die Session von Peter mit den ganzen Einblicken in den Entstehungsprozess der „Weil wir dich lieben“-Kampagne, die tägliche Arbeit und den Umgang mit Shitstorms war hoch interessant und sehr sympathisch. 2 Punkte möchte ich dabei hervorheben:

[dropcap type=“circle“ color=“#ffffff“ background=“#FF7800″]1[/dropcap][column col=“1/2″]Wer witzig sein will, muss witzige Menschen im Team haben, am besten einen Gagschreiber.[/column]

[dropcap type=“circle“ color=“#ffffff“ background=“#FF7800″]2[/dropcap][column col=“2/2″]Ohne Kontrolle geht es nicht, aber bitte im Team, nicht in der Chefetage.[/column]

 

Und vielleicht noch einen dritten Punkt: Man darf sich selbst nicht zu wichtig nehmen:

OTMR17 - Peter Wittkamp trollt sich via BVG selbst
(Peter hat übrigens bestritten, sich selbst getrollt zu haben)

Adressable TV und der Anschein einer Dauerwerbesendung

Die 2. hängengebliebene Session war die von Maximilian von Südplatz und handelte von Adressable TV. Dabei wollte sich mir der Eindruck einer „Die sind Sponsor und bekommen dafür einen Slot“-Session nicht abstellen. Das war natürlich nicht der Fall, da über die Sessions am Morgen abgestimmt wurde. Einen festen Slot hatte Südplatz also nicht.

Tom, rechts im Bild

Im Grunde ging es um ein Werbeformat im linearen Fernsehen, das (wenn ein Smart TV genutzt wird) zielgruppengenau Werbung in Form von Einblendungen ausspielt, mit denen per Fernbedienung sogar interagiert werden kann. Eigentlich ganz spannend, nur fielen ab und zu Formulierungen, die jedem BWLer (hier vertreten durch Tom Bauer auf dem Platz neben mir) die Haare zu Berge stehen und jeden Marketingmenschen stutzig werden lassen: Maximale Reichweite bei minimalem Budget und ähnliches. Wollmilchsau ick hör dir trapsen.

Ja, ich glaube, dass so ein Werbeformat im linearen Fernsehen funktionieren kann. Auch wenn ich selbst in meiner Netflix-Blase schnell der Meinung bin, dass alle Welt nur noch on-demand streamt und keiner mehr eine Fernsehzeitung auf dem Couchtisch liegen hat. Nur waren auch die Zahlen, die vorgestellt wurden, nicht ganz eindeutig. 16 Millionen Smart-TVs – im Prinzip das, was man zum Empfang von Adressable TV Anzeigen braucht – gibt es in Deutschland. Vor allem 20-49-Jährige besitzen sowas. Bald sollen es 30 Millionen sein. Schnell gegoogelt stößt man darauf, dass die tägliche Fernsehzeit sinkt – vor allem in der Gruppe der unter 49-Jährigen. Und genau das ist die tatsächliche Frage danach, ob lineares Fernsehen als Werbeträger nicht doch eine Sackgasse ist: Sieht die jüngere Generation mit solchen Geräten überhaupt fern, oder werden damit Mediatheken, Netflix und Co besucht? Also was sagt die reine Geräteanzahl überhaupt aus?

Eine Session als Dauerwerbesendung

Eigentlich hätte auf den Folien links oben Dauerwerbesendung stehen müssen. Der Speaker war Teil einer Agentur, die solche Werbeformate erstellt und an die Sender ausspielt. Anders als bei Facebookanzeigen, brauche ich fürs TV eigentlich immer eine Station zwischen mir und dem Fernsehsender. Daher auch das Geschmäckle nach dem Motto „Darf ich euch ein Werbeformat vorstellen, dass der absolute Knaller ist und wenn ihr es machen wollt, dann doch am besten gleich mit mir!“

Trotzdem: Die OTMR ist absolut empfehlenswert

Da Ausnahmen aber immer wieder die Regel bestätigen, war die OTMR17 eine wirkliche tolle Barcamp-Konferenz. Die rechtlichen Einschübe waren genau richtig – nicht zu viel, nicht zu wenig und dazu auch noch verständlich. Das Team von Spirit Legal, allen voran Sabine und Peter, macht einen klasse Job als Organisatoren und das Essen war super. Was will man mehr!? Vielleicht ein bisschen mehr Twitterbuzz. Bringt ja auch den Teilnehmern was

tl;dr – Die OTMR in Leipzig ist eine gelungene Mischung aus Barcamp und Konferenz. Und wie man das von einem Barcamp gewohnt ist, gibt es großartige und weniger großartige Sessions.
Falk Sieghard Gruner - medienspinnerei

Falk Sieghard Gruner

💥Influencer in ganz Chemnitz Nord
 
🤷‍♂️Ausgewachsener Teenager
 
💡Social Media und Content Marketing Consultant

2 Antworten auf „OTMR17 Rückblick mit 2 Sessions, die unterschiedlicher nicht sein könnten“

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